Manchmal reagieren Menschen sehr explosiv und aggressiv auf Situationen, für die es bei näherer Betrachtung auch andere Lösungen geben könnte. Gerade in den letzten Jahren ist in unserer Gesellschaft eine zunehmende Aggressivität spürbar, die sich auch und gerade in den sozialen Medien zeigt. Nun ist Aggression keine grundlegend falsche oder schlechte Sache – sie gehört zum Leben und manchmal ist sie sogar wichtig und wertvoll. Doch wenn sie unangemessen ausbricht, wird das menschliche Miteinander sehr schwierig und mitunter sogar gefährlich.
Wenn Sie selbst bei sich merken, dass Sie häufig das Gefühl haben sich behaupten zu müssen, Stellung zu beziehen, zu provozieren und damit immer wieder mit anderen Menschen in Streit geraten, denken Sie doch einmal darüber nach, ob es Ihnen möglich ist, Ihrer Wut in diesen Momenten nachzuspüren. Was befürchten Sie? Vielleicht fühl(t)en Sie sich (in Ihrer Kindheit) zuwenig gehört oder gesehen, vielleicht haben Sie das Gefühl anders nicht zu Wort zu kommen, sich zuviel gefallen zu lassen, vielleicht ist Ihnen momentan einfach alles zuviel und das sich gerade sehr rapide verändernde Leben löst in Ihnen Unsicherheit oder Angst aus?
Klimawandel, Pandemie, Krieg, Energiekrise, Inflation – die Ereignisse der letzten Jahre hinterlassen bei uns allen ihre Spuren und es braucht immer mehr einen stabilen Geist, um mit all dem klarzukommen. Wichtig dabei ist, dass wir sowohl bei uns als auch bei anderen hinter die Fassade aus destruktiver Angriffslust und Provokation blicken. Was wir dabei finden können sind Gefühle wie Angst, Wut, Hilflosigkeit, Trauer oder Ohnmacht. Und die lohnt es sich anzuschauen, denn nur dann können wir unangemessene Aggression wieder in die positive Energie umwandeln, die wir alle in uns tragen und die uns hilft zu überleben und für eine bessere Welt zu sorgen.