Das Gefühl von Überforderung und Stress ist gerade in der Vorweihnachtszeit wieder allgegenwärtig. Geschenke müssen ausgesucht und verpackt, Plätzchen gebacken werden und schließlich will das Fest selbst auch gut vorbereitet sein. Und nach den etwas ruhigeren letzten beiden Wintern soll dieses Weihnachten womöglich ganz besonders schön werden?
Solange dieses Gefühl zu den Feiertagen einer freudigen Besinnlichkeit weicht und das Leben wieder einen gemächlicheren Gang gehen kann, ist das aushaltbar. Doch manchmal zieht sich dieser Stress fort – auf Weihnachten folgt der Jahresbeginn, man stellt sich neue Herausforderungen, hat vielleicht Vorsätze, es gibt neue Highlights, die vorbereitet werden wollen – der tägliche Wahnsinn geht einfach weiter und ein Ende ist nicht in Sicht.
Nicht selten hat diese Grundstimmung mit einem Übermaß an Perfektionismus zu tun, der hinterfragt werden sollte. Wenn Ihnen das oben beschriebene Szenario also bekannt vorkommt, dann stellen Sie sich doch mal selbst die Frage: „Wie perfekt will/muss ich sein?“
Wie wichtig ist Ihnen beispielsweise, was andere von Ihnen denken? Wie wichtig sind Ihnen Äußerlichkeiten oder Statussymbole? Was sind Ihre Ziele und wie gehen Sie mit Misserfolgen um? Was wäre, wenn Sie morgen ihren aktuellen Job nicht mehr hätten? Was bliebe wichtig in Ihrem Leben? Wie zufrieden sind Sie mit sich selbst? Wie sind Ihre Maßstäbe einer guten Mutter/eines guten Vaters oder auch einer guten Tochter/eines guten Sohns? Setzen Sie sich häufig unter Druck, um vor anderen oder vor sich selbst zu bestehen?
Wenn Sie einige dieser Fragen zum Nachdenken bringen, dann sollten Sie sich vielleicht mal darin üben ein wenig nachlässiger zu werden – im besten Sinne. Machen Sie es sich selbst nicht schwerer, als Sie es ohnehin schon haben! Es gibt Möglichkeiten, in kleinen Schritten und in zunächst unwichtig erscheinenden Bereichen eine gewisse Nonchalance zu entwickeln, die Sie nach und nach auch andere Lebensbereiche entspannter gestalten lässt. Sie werden erleben, dass das meiste von dem, was Sie (vielleicht unbewusst) befürchtet haben, gar nicht eintritt.
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und gute Gedanken fürs kommende Jahr!