In der Hypnose arbeite ich gerne mit dem Bild des inneren Kindes. Der Begriff bezeichnet im Wesentlichen das, was unser Geist aus den vielen Wahrheiten, die unsere persönliche Vergangenheit ausmachen, als Erinnerung herausfiltert. Oft sind das im therapeutischen Setting verletzende Erinnerungen und Erlebnisse, unbefriedigte Bedürfnisse und Sehnsüchte, Traumata.
Das Schwierige am menschlichen Geist ist, dass er alles abspeichert, interpretiert, einordnet und sich so seine ganz eigene Wahrheit der Vergangenheit zusammenbaut. Man könnte auch sagen: Die eine objektive Wahrheit gibt es gar nicht. Es hat immer viel mit der Wahrnehmung des Einzelnen zu tun.
Das Positive am menschlichen Geist ist, dass wir im erwachsenen Alter selbst entscheiden können, wie wir unser Leben betrachten wollen. Als Kinder sind wir abhängig, bedürftig und sehr vulnerabel. Als Erwachsene hingegen haben wir in aller Regel die Freiheit zu entscheiden, was wir daraus machen. Wir sind in der glücklichen Lage uns mit unseren Verletzungen auseinanderzusetzen und unabhängig von den Eltern unseren Weg gehen zu können.
Das ist zugegebenermaßen nicht immer leicht und vielfach muss der Blick nach hinten erst schmerzhaft werden, bevor sich nach vorne etwas ändern kann. Doch wenn wir uns darüber bewusst sind, dass wir es geschafft haben, aus möglichen alten Verletzungen heraus heute ein sinnhaftes Leben zu führen, dann können wir auch daran glauben, dass da jetzt eine Instanz in uns ist, die es schafft, das innere Kind in uns zu heilen.
Es ist auch für mich immer wieder beglückend, wenn meine Klienten aus der Tiefenentspannung ins Hier und Jetzt zurückkommen und energetisiert und bereichert sind über ihre eigene Fähigkeit, sich das zu geben, was sie schon immer gebraucht haben.
Vertrauen in uns selbst zu gewinnen ist die größte Bereicherung, die wir uns schenken können. Und die Arbeit mit dem inneren Kind ist eine Möglichkeit dafür.
Dr. Dominique Schwarz, Psychotherapie Heidelberg